Das Geld war schmutzig by Richard Stark

Das Geld war schmutzig by Richard Stark

Autor:Richard Stark
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: 20. Jahrhundert, 21. Jahrhundert, Bestseller, Krimi, Thriller, USA
ISBN: 978-3-552-05834-7
Herausgeber: Paul Zsolnay Verlag
veröffentlicht: 2017-02-08T16:00:00+00:00


Teil Drei

Eins

Parker griff nach dem fliehenden Körper, doch vom stundenlangen Schlafen auf dem Boden war er zu steif, waren seine Bewegungen nicht so koordiniert wie sonst. Er bekam Nick nicht mehr zu fassen und sah zu, wie er durch das Fenster krachte, wie das Fensterkreuz durch die Wucht des Aufpralls herausgerissen wurde und die Scheiben in tausend Scherben zersprangen, so dass ein gezacktes Loch zurückblieb, durch das frischer Wind hereinblies.

Parker verfluchte seine steifen Glieder, drehte sich um und schnappte sich den Revolver vom Boden. Gegen die Wand gestützt, rappelte er sich auf und humpelte zu dem klaffenden Fenster.

Nick war nirgends zu sehen. Er war auf dem verwilderten Rasen gelandet, gut drei Meter tiefer, und der Wald war nur ein paar Dutzend schnelle Schritte entfernt.

Das frische Blut an den zackigen Glasscherben war noch nicht gedunkelt. Nick war da draußen, und er war verletzt. Wie schwer?

Ein Geräusch auf der Treppe, hinter ihm. War Nick doch nicht weggerannt, sondern wieder ins Haus gekommen? Ohne seinen Revolver?

Parker zog sich in die Ecke gegenüber der Tür zurück und wartete. Er hörte schwere Schritte die Stufen heraufkommen, dann war alles still. Er wartete.

»Parker?«

Parker lehnte sich an die Wand. »Nelson«, sagte er.

McWhitney, seine eigene Waffe locker in der Hand, erschien in der Tür, stutzte aber, als er sah, was Parker in der Hand hielt: »Nanu! Was ist denn das?«

»Nicks Revolver.« Parker zeigte auf das zerstörte Fenster. »Das war Nick.«

»Er war hier?«

»Da rein, hier raus.«

»Wir haben’s krachen hören. Sandra ist hintenrum gegangen.« Er ging an dem kaputten Fenster vorbei und fragte: »Wieso hat er dich nicht erledigt?«

»Er wollte wissen, wo mein Auto steht.«

McWhitney lachte, erst überrascht und dann belustigt. »Dieser gierige Scheißkerl. Wo hat er sich denn die letzte Woche verkrochen?«

»Hat er mir nicht gesagt.«

McWhitney beugte sich vor und schaute aus dem Fenster nach unten, dann rief er: »Was zu sehen?«

»Glasscherben«, rief Sandra zurück. »Kleinholz. Was ist da oben passiert?«

»Nick ist durchs Fenster gesprungen.«

»Nick?«

»Wir kommen runter«, sagte McWhitney.

Sie gingen hinunter und hinters Haus. Sandra stand da, wo Nick gelandet sein musste, und schaute stirnrunzelnd zum Wald hinüber. »Was genau ist passiert?« fragte sie.

»Ich hab geschlafen«, sagte Parker, »und dann ist Nick reingekommen. Er wollte ein Auto.«

»Sie haben kein Auto«, klärte Sandra ihn auf.

Parker zuckte die Achseln. »Wir haben darüber geredet. Dann hab ich mir seinen Revolver gegriffen, und er ist durchs Fenster.«

»Sie haben ihn nicht gestoßen?«

»Ich wollte ihn gar nicht draußen haben. Ich wollte ihn dadrin haben.«

McWhitney sagte: »Wir müssen ihn finden, Parker.«

»Ich weiß.«

»Moment mal«, sagte Sandra. »Wir sind hier, wir haben den Transporter. Also holen wir doch das Geld und hauen ab.«

»Sandra«, sagte McWhitney, »Nick ist am Ende. Wo immer er sich verkrochen hatte, jetzt ist er da nicht mehr. Er ist zu Fuß unterwegs, hat sich an dem Fenster verletzt. Er ist so gut wie tot. Wenn die Cops ihn in die Finger kriegen, bin ich erledigt. Keine Bar mehr, nichts. Dann bin ich für den Rest meiner Tage auf der Flucht.« Zu Parker sagte er: »Und du genauso.«

»Na ja, nicht ganz.«

»Immerhin so, dass deine Freundin Claire nervös wird.



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